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Museum

Sammlung

Adolf Fleischmann

Zirkusszene, 1931

Technik & Maße

Linolschnitt auf bräunlichem Japanpapier
15,1 x 14,6 cm / 27 x 20,5 cm 

 

Weitere Angaben

Sign u. re.: A. Fleischmann; bez. u. li: No 2
Inv. Nr.: G 1992/077

 

Leicht abstrahiert, aber gut zu erkennen scheinen die Figuren in Adolf Fleischmanns »Zirkusszene« vor dem dominanten Schwarz des gedruckten Hintergrundes zu schweben. Manege, Grammophontrichter, Lampe und Hochseil sind als Kreise und Linien geometrisch reduziert und wirken nur durch die Schraffuren leicht räumlich. Neben dieser Darstellung mit Giraffe entstanden auch einige andere Tiermotive in Linolschnitt, wie bereits zehn Jahre zuvor in einer frühen Serie von Holzschnitten des Künstlers (1892 in Esslingen – 1968 in Stuttgart), die er in Bewunderung für Franz Marc schuf. Das ungewöhnliche Blatt der Sammlung kann als Schnittstelle dieser expressionistischen Herkunft und Fleischmanns späterer Reduktion auf eine rein konkrete Malerei gelesen werden, ein stilistischer Weg, der von vielen Reisen und kriegsbedingten Umzügen begleitet wurde. Der einstige Student Adolf Hölzels reflektierte viele Strömungen der Moderne in seinem Werk: Aus einer anfänglich geschwungen-abstrahierenden Formensprache, die insbesondere den Kubismus Juan Gris‘ sowie den Orphismus Robert Delaunays erkennen lassen, (er)fand er 1950 dann kurz vor seiner Emigration in die USA seinen individuellen Stil, in dem er seine Malerei auf horizontale und senkrechte Linien beschränkte. Feinsinnige Farbharmonien und ein weicher und abgestufter Farbauftrag lassen die konkreten Kompositionen rhythmisch schwingen und verweisen daher mehr zu Kinetik und Op-Art, als deren Vorläufer Fleischmann mit seinem Spätwerk große Beachtung erfuhr.

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