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Museum

Sammlung

Marie Harnett

Costume Party, 2015

Technik & Maße

Linolschnitt auf Kozopapier
62,9 x 116,1 cm / 82,8 x 134,3 cm  

 

Weitere Angaben

Sign. u. re.: Marie Harnett; bez. u. li.: AP 1/5
Auflage 20
Inv. Nr.: G 2016/012

 

 

Die britische Künstlerin Marie Harnett (*1983 in Hertfordshire/Großbritannien) arbeitet vorwiegend mit dem Bleistift: In extrem kleinformatigen Serien – die einzelne Darstellung misst nur ca. 5 x 10 cm – zeichnet sie detailgenau Szenen aus Kinofilmen nach. »Costume Party« – 2016 mit einem Juryankauf beim Wettbewerb »Linolschnitt heute X« ausgezeichnet – war ihr erster großformatiger Linolschnitt. Die Motive für ihre Zeichnungen und Linolschnitte findet sie in Kinotrailern, welche sie in Schwarz-Weiß und ohne Ton schaut, um sich ganz auf das Visuelle zu konzentrieren. Der Inhalt des gesamten Films ist dabei für die Künstlerin unwichtig. Harnett wählt vielmehr Szenen aus, welche besondere Momente von Drama, Spannung oder Schönheit festhalten und nimmt sie als Vorlagen. So gibt sie in »Costume Party« eine venezianische Karnevalsgesellschaft – aus dem britischen Film »Brideshead Revisited« von 2008, dessen Handlung in den 1920er Jahren spielt – mit einem sich umarmenden männlichen Paar als Protagonisten wieder: der flüchtige Moment einer ausgelassenen, glamourösen Atmosphäre. Den Filmstill übersetzt sie in hunderte geschwungene, parallel verlaufende Linien, welche durch ihre unterschiedliche Breite hellere und dunklere Partien erzeugen, dem Motiv im Druck verschiedene Grauwerte verleihen, Licht und Schatten erzeugen. Inspiriert wurde Harnett dazu durch ein Meisterwerk der Kupferstecherei: das »Schweißtuch der Veronika« (1649) des französischen Künstlers Claude Mellan. Die berühmte Grafik mit dem Antlitz Christi ist aus einer einzigen, von der Nasenspitze ausgehenden spiralförmigen Linie gestochen.

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