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Museum

Sammlung

Mimmo (Domenico) Paladino

Ausblick, 1993

Technik & Maße

Mehrfarblinolschnitt auf Bütten
70,5 x 49,5 cm / 100 x 70,3 cm

 

Weitere Angaben

Monogr. und bez. in der Platte: 8 MPP
Dat. u. re.: L'uno 1993; bez. u. li.: 72/100 M/1; u. li. Prägestempel MP
Inv. Nr.: G 1995/037

Der Maler, Fotograf, Grafiker und Objektkünstler Mimmo Paladino (*1948 in Paduli/Italien) zählt mit Francesco Clemente und Sandro Chia zu den Vertretern der italienischen Transavanguardia. Der Kunstkritiker Achille Bonito Oliva hatte den Begriff Ende der 1970er Jahre für den neoexpressionistischen Stil dieser Künstler eingeführt, der in Deutschland Parallelen bei den »Neuen Wilden« um Georg Baselitz oderMarkus Lüpertz fand. In Abgrenzung zur vormaligen formal-analytischen Kunst zogen nun expressiv-kräftige Farben und ein ausschweifender Eklektizismus – der sich an allen Formen und Motiven der Kunstgeschichte bediente – in die neue Bildsprache ein. Paladino forderte explizit neue figurative Lösungen und befasste sich insbesondere mit mythologischen Themen, die er in Zeichnungen und eine signifikante freskenhafte Technik umsetzte, bei der er mit Pastellfarben eindrucksvolle Wandbilder schuf. Auch seine großformatigen Mehrfarblinolschnitte bestechen durch ihre malerische Wirkung einerseits und die differenziert ausgearbeiteten Partien andererseits. Die lebendige Oberfläche mit groben Schnitzungen bis hin zu zarten Ritzungen eröffnet eine rätselhafte Bildwelt: Zeigt der »Ausblick« eine Landschaft mit Himmel oder nicht eher den Einblick in ein Interieur mit Bett und Schrank? Während das Zentrum eine schwarzweiße Szenerie zeigt, ist das Fenster mit der Wand und die Figur in satte Farbigkeit getaucht. Paladinos Motive zitieren religiöse, mythologische, alchemistische und archaische Symbole, die sich einer eindeutigen Dechiffrierung entziehen.

weitere Linolschnitte in der Sammlung, z.B.:

Dedalus, 1984, Inv. Nr.: G 2018/028
Introibo ad altare Dei, 1984, Inv. Nr.: G 2018/031
Die Erleuchtung, 1993, Inv. Nr.: G 1995/038

 

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