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Museum

Sammlung

Norbertine Bresslern-Roth

Kampf, 1923

Technik & Maße

Mehrfarblinolschnitt auf Velinpapier
22 x 22 cm / 33,1 x 29,8 cm

 

Weitere Angaben

Sign. u. r.: Bresslern-Roth
WVZ Nr. WVD 096 (Christa Seinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth – Tiermalerin, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum 2016)
Inv. Nr.: G 1996/168

Die österreichische Künstlerin Norbertine Bresslern-Roth (1891 Graz/Österreich – 1978 ebd.) gilt in ihrer Heimat als beispiellose Tiermalerin und -grafikerin. Ihre künstlerische Begabung wurde bereits in der Volksschule erkannt: Ab 1907 durfte sie am Zeichen- und Malunterricht der steirischen Landeskunstschule unentgeltlich teilnehmen, 1909/10 besuchte sie die Tiermalschule in Dachau bei München. 1911 verließ sie Graz, um an der Wiener Kunstakademie zu studieren und wurde von Prof. Ferdinand Schmutzer sogar in sein Atelier aufgenommen, obwohl Frauen erst ab 1921 dort offiziell zugelassen wurden. Bereits 1912 erhielt sie als erste Ehrung die Silbermedaille der Stadt Graz. Ab 1921 widmete sie sich intensiv der Technik des Linolschnitts und schuf insgesamt über 300 Motive, davon die überwiegende Mehrheit mit Darstellungen heimischer Haus- wie auch exotischer Wildtiere. 1928 unternahm Bresslern-Roth eine Nordafrikareise, ansonsten holte sie sich ihre Anregungen in Europäischen Tierparks. Ihre Mehrfarblinolschnitte kennzeichnet eine elegante, fließende Linienführung, sie sind höchst virtuos und aufwendig gearbeitet mit bis zu sechs Platten. Sie erfasste die Tiere nicht nur physiognomisch genau, sondern band sie häufig auch in narrative, teilweise dramatische Situationen ein, wie in diesem Blatt. Häufig projizierte sie das Geschehen auf eine schicksalhafte, »darwinistische« Ebene: Die Kreatur ist dargestellt in einem fortwährenden Kampf ums Überleben, mit ihrer Stärke und ihrer Verwundbarkeit, als Jäger wie als Gejagter. Ohne existenzielle Schwere fügen sich die Protagonisten ihrer Bilder in den großen Zusammenhang von Werden und Vergehen. Nach großen Erfolgen in den 1920er Jahren – auch dank der Unterstützung ihres Mannes, der ihr beim Schneiden, Einfärben und Drucken der Platten half sowie den Verkauf abwickelte – war die NS-Zeit für das Paar überaus schwierig, da Georg von Bresslern Halbjude war. Mit seinem Tod 1952 beendete die Künstlerin ihre künstlerische Produktion endgültig.

Weitere Linolschnitte in der Sammlung:

Romanze, 1922, Inv. Nr.: G 2021/035

Der Schwan, 1927, Inv. Nr.: G 2021/034

 

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