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Museum

Sammlung

Otto Freundlich

Komposition (Thèse, Antithèse, Synthèse), 1937

Technik & Maße

Linolschnitt auf Japan-Büttenpapier
37,1, x 36,5 cm / 62 x 46,5 cm 

 

Weitere Angaben

Monogr. u. li. in der Platte: F
Inv. Nr.: G 1992/043

 

 

 

Am Puls der Avantgarde gestaltete Otto Freundlich (1878 in Stolp/Pommern – 1943 im KZ Lublin-Maidanek/Polen) den Weg in die Abstraktion als einer der ersten Künstler mit. Er war Ateliernachbar von Picasso und gut vernetzt in Paris, als er 1911 die erste organisch-abstrakte Komposition schuf. Der spätberufene Maler, Bildhauer und Grafiker studierte in Berlin und entwickelte seinen Weg aus dem Jugendstil und Expressionismus, um über die abstrakte Formensprache eine Durchdringung von Figur und Raum zu erzeugen, die seinem Wunsch nach einer kosmischen Einheit von Mensch, Gesellschaft und Kunst Ausdruck verleihen sollte. In seinem Werk finden sich wenige Linolschnitte, einige entstanden im politischen Kontext, wie 1918 für die linke Zeitschrift »Die Aktion« und einige Ende der 1930er Jahre. Das vorliegende Blatt von 1937 ist geometrisch und stark reduziert, dennoch bleibt Figürliches erkennbar. Ein Exemplar im Besitz des Centre Pompidou ist »à mon ami et camarade Hans Arp« gewidmet. Die schwarz-weißen Balken werden zu Streifen rhythmisiert, und durch die äußeren Abrundungen entsteht eine kreisförmige Bewegung um einen inneren Ruhepol. Wie im chinesischen Yin-Yang-Symbol kommen zwei Gegensätze zusammen, und entsprechend dem dialektischen Titel fügt sich der Kopf aus einzelnen Flächen zusammen. Im selben Jahr begann für den Künstler jüdischer Herkunft die Verfemung seiner Werke als »Entartete Kunst« – seine Plastik »Der neue Mensch« von 1912 wurde gar Titelbild des Ausstellungsführers.

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