» (...) Zu sehen sind in der gemeinsamen Schau Zeichnungen von Patrizia Kränzlein, die den Zeichner Hauser als Vorbild nennt, und Skulpturen ihres Vaters Dieter Kränzlein, der den Bildhauer Giacometti als Vorbild nennt. (...)
Tatsächlich ist man verführt, künstlerische Berührungspunkte oder zumindest Geistesverwandtschaften zwischen Vater und Tochter zu suchen. Nur wird dies umso schwieriger, je tiefer man in das jeweilige Werk eintaucht. Der Grund ist schnell benannt: Außer der geschwungenen Form, zwei-und dreidimensional, gibt es nur bei genauerem Hinschauen Gemeinsamkeiten. Auf den ersten Blick präsentieren beiden eigenständig geschaffene Werke. (...)
Wo Dieter Kränzlein zum steinernen Schwung ausholt, schichtet und verzahnt die Tochter Formen und Flächen über-und ineinander.
In der Ausstellung lassen sich diese Entwicklungen ablesen. Kränzleins Steinplatten und Würfel tragen noch den Beginn seines künstlerischen Werdeganges in sich, zeigen aber auch die Veränderungen mit Formen und Farben, mit denen er international bekannt geworden ist. Patrizia Kränzlein hat in den letzten fünf Jahren eine eigene Formensprache gefunden. Wie stark, lässt sich an 22 Fotogrammen ablesen, die ihren dunklen Reiz an einer langen Wand entfalten. Dem schließt sich eine 16-teillige große Muschelkalkarbeit des Vaters an, die Bild und Relief sein könnte. Im oberen Stock der Galerie, und hier entfaltet sich das Konzept dieser Ausstellung auf besondere Weise, sind in vier Räumen Arbeiten beider Künstler zu sehen. Ein Dialog, der sich in Farben und Formen entspinnt, der die Möglichkeiten des Raumes ausschöpft, ohne zu überfrachten, und weitere formelle Gemeinsamkeiten sichtbar macht.«