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Helmut A. Müller, Nordheimer Scheune, 15. März 2024

Reiche Ernte

»Zahlreiche große aber auch bisher kaum bekannte Künstlernamen finden sich bei den rund 100 Werken, die bis zum 16. Juni 2024 in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen unter dem Titel »Reiche Ernte – Früchte in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts« ausgestellt werden (…)
In den dem Apfel gewidmeten Kabinetten variiert Fernando Boteros Bleistiftzeichnung »Ohne Titel (Adam und Eva)« den biblischen Sündenfall. In Elvira Bachs »Am Anfang war der Apfel« wird die Schlange zum Markenzeichen der Künstlerin. Bachs bildnerisches Pendant hat den Kopf und den Schwanz der Schlange fest im Griff und einen überdimensionierten Apfel auf dem eigenen Kopf, der den Schweizer Freiheitskämpfer Wilhelm Tell und Schillers gleichnamiges Drama in Erinnerung ruft. Bruno Peinados Polyesterapfel »Long Love Distance« mutiert in einen Totenkopf und könnte das Lateinischen malus ins Gedächtnis zurückrufen, das als Adjektiv im Deutschen sowohl böse, schlecht, hinterlistig, unehrlich und niederträchtig und als Substantiv Apfelbaum oder kurz Apfel heißen kann. Anderen fällt Edvard Munchs »Schrei« ein. Alexej von Jawlensky setzt sich in seinem »Stillleben mit Äpfeln« mit Cézanne, Gauguin, Matisse, Van Gogh und der bildlogischen Frage auseinander, wie die sichtbare Welt in die Zweidimensionalität der Malerei übersetzt werden kann. Um den Apfel an sich geht es bei ihm nicht mehr. Auch Katharina Fritsch hat in ihrer Skulptur »Apple« vorwiegend die Form und die Farbe im Blick. Ihr geht es um »Ein Ding, eine Farbe«. Schließlich zeigt Gavin Turk, was zu guter Letzt vom Apfel übrig bleibt.«