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Jörg Palitzsch, Bietigheimer Zeitung, 22. August 2023

Lust auf Rot, Gelb und Blau

»(...) Die Studioausstellung stellt dabei Farben in den Mittelpunkt. (...)
Rot verspricht Aufmerksamkeit, Rot steht für die Liebe und ist aber auch eine Signalfarbe, die vor Gefahren warnt. Bei Picasso ist es der Hinweis auf den Stierkampf, ein wiederkehrendes Motiv des Malers. (...)
Die Farbe Gelb zeigt die Arbeit »Gelbes Feld« des Tschechen Jiri Samek. Der freie Grafiker schiebt dieses leuchtend gelbe Feld an einen Waldrand, auf der anderen Seite eine unbepflanzte Fläche. In erster Linie erzeugt Samek mit Arbeiten in schwarz-weiß eine besondere Stimmung von Ruhe und Einsamkeit. Das »Gelbe Feld« verkörpert dagegen Landschaften und Pflanzen, die ihm bestens vertraut sind. Lill Tschudi (1911–2004) war eine Schweizer Künstlerin, Grafikerin und Illustratorin. Sie schuf über 450 Linolschnitte, 500 Aquarelle und über 200 Ölgemälde, ihre Arbeiten wurden im Metropolitan Museum of Art in New York, und im British Museum in London ausgestellt. In der Bietigheimer Studioausstellung ist ihr Mehrfarbenlinolschnitt »Matrosen, ein Segel reinigend« aus dem Jahre 1934 zu sehen. Daneben ihre Arbeit »Regen« von 1964. Die natürliche Farbe Blau drückt den Himmel und das Meer, Sensibilität und Beständigkeit gleichermaßen aus, Blautöne beruhigen und sorgen für Harmonie. So gibt es in »Matrosen, ein Segel reinigend« nichts Beunruhigendes, die schwere Arbeit an Bord wird durch die Leichtigkeit der Szene überspielt. 
Die Studiouausstellung wurde mit Beständen der Galerie bestückt, öffnet ungewohnte Blickwinkel, wird aber immer weider auf das Farben-Thema zurückgeworfen. Eine lokale Verknüpfung gibt es mit den unheimlichen Bildern aus einem Lampenwald der Fotografin Sabine Bloch (geborene Braun), mit Hermann Rombachs Buch »Purpurranz und Rotelotte« von 1919 sowie seinem Bild »Bietigheim in der Schreckensnacht der Zerstörung von Heilbronn», Adam Lude Dörings »Grüner Tisch« und mit der Arbeit der Besigheimerin Simone Westerwinter. Ihre Palette zeigt 110 Aquarelltöne und damit die große Bandbreite an Farben.
Am Anfang der Ausstellung wird der Besucher mit farbigen Redewendungen in das Thema eingeführt. Farblich springen ihm »rot sehen«, »blau machen«, »das Gelbe vom Ei« und »Grünschnabel« entgegen. (...)«