»Die von Uwe Degreif kuratierte Ausstellung »Schwäbische Impressionistinnen« zeigt mit mehr als 100 Werken aus den Jahren 1895 bis 1925, dass Künstlerinnen ihren männlichen Kollegen durchaus das Wasser reichen konnten. Nach Isabell Schenk-Weininger ist es eines der Ziele der Ausstellung, den Kanon der Kunstgeschichte so zu erweitern, dass reine Frauen Ausstellungen überflüssig werden. Frauen in der Kunst waren über Jahrhunderte undenkbar. Selbst der bedeutende Kunsthistoriker, Museumsleiter und Kunstpädagoge Alfred Lichtwark (1852 – 1914) konnte giftig fragen, warum Töchter nicht lieber ordentlich kochen lernen: »Es gibt so viele schlechte Künstlerinnen und so wenig gute Köchinnen«. Was Lichtwark an dieser Stelle nicht sagte: Man hielt es für unsittlich, dass Frauen im Aktsaal zeichneten und schloss sie deshalb vom Kunststudium aus. In Stuttgart war das anders. Dort durften Frauen ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Kunst studieren. 1874 waren 30 Prozent der Studierenden an der Königlichen Kunstschule weiblich. Das war deutlich mehr als an anderen Kunstakademien in Deutschland (…).«