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Uwe Mollenkopf, Bietigheimer Zeitung, 4. April 2025

Nach dem Ruhestand begann seine produktivste Phase

Zu dessen 125. Geburtstag zeigt die Städtische Galerie Werke von Paul Reichle – als Doppelausstellung mit Kunst von Katharina Trudzinski.

»(...) Für die Ausstellung konnte die Galerie größtenteils auf eigene Bestände zurückgreifen. Rund 150 Reichle – Bilder befinden sich hier, von denen zwei Drittel gezeigt werden, ergänzt durch einige externe Werke. In Bietigheim fand Reichle eine Anstellung bei den Deutschen Linoleumwerken, wo er von 1935 bis zum Ruhestand 1965 als Kolorist und Farbberater arbeitete. Die Ausstellung zeigt einen für die DLW entworfenen Umschlag von 1957, der von Reichle stammt, und Artikel, die er für die Zeitschrift »Wir vom DLW« verfasste. Daraus sei zu erkennen, dass er damals »total am Puls der Zeit« war, sagt Dr. Petra Lanfermann, die stellvertretende Galerieleitung.                                                                                          
Weitere Anregungen als Maler erhielt Reichle laut Schenk-Weininger in Paris, wo er während des zweiten Weltkriegs als Soldat war und wo er auch Kandinsky wieder traf. Nach dem Krieg habe er den entscheidenden Schritt in die Abstraktion gewagt, so die Galerieleiterin. Reichle habe ein Repertoire an abstrakten Formen entwickelt, die sich zunächst – vom Gegenstand abgeleitet – geometrischen Formen annähern, später einen gegenständlichen Kern nur noch erahnen lassen, beschreibt Isabell Schenk-Weininger seine Kunst. Aus den 50er-Jahren sind Kreidezeichnungen in Schwarz-Weiß zu sehen, mit Nuancen von hell zu dunkel. Sein Ziel sei es gewesen das Ganze zu einer Ausgewogenheit zu bringen. (...)

Weil die Abstraktion nichts Abgeschlossenes sei, sondern in die Gegenwart reiche, haben die Ausstellungsmacherin die Reichle-Werke durch Zeichnungen, Reliefs und Rauminstallationen der Berliner Künstlerin Katharina Trudzinski (geboren 1977) unter dem Titel »Slalom« ergänzt, womit es eine Doppelausstellung ist. Die Künstlerin arbeitet ebenfalls abstrakt – in einer teilweise geometrischen, teilweise gestaltlosen Formensprache. (...)«