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Museum

Sammlung

Hans Hartung

Lino I, 1973

Technik & Maße

Linolschnitt auf Karton
50 x 40,2 cm / 76,5 x 56 cm

 

Weitere Angaben

Sign u. li.: H. C.; sign. u. bez. u. re.: Hartung Lino – I und Prägemarke der Erker-Presse
Auflage 15
WVZ Nr.: RMM 400 (Online-Werkverzeichnis der Druckgrafik von Rainer Michael Mason: http://hhestampes.com/taf/00aeed.taf?cle=1024&an1=1973&imp1=R%FCdiger%27s%20Erben,%20Saint-Gall%20[Erker-Presse]
Inv. Nr.: G 1990/076

Der deutsch-französische Maler und Grafiker Hans Hartung (1904 in Leipzig – 1989 in Antibes/Frankreich) war prägender Vertreter des Informel, das sich mit der Aufzeichnung spontan-gestischer Impulse als Mittel zur Bildentstehung auseinandersetzte. Als mehrfacher Documenta-Teilnehmer feierte er ab den 1950er Jahren internationale Erfolge und wurde 1960 mit dem Großen Preis für Malerei der Biennale von Venedig ausgezeichnet. Die zeichnerisch-expressiven Linienbündel von »Lino I« sind ikonisch für sein Werk und trugen maßgeblich zum hohen Wiedererkennungswert seiner Bilder bei. Auf dem dunklen Hintergrund des Blattes sind viele von oben nach unten gezogene Striche zu sehen, die einem gemeinsamen Punkt am oberen Bildrand entspringen und eine torförmige Mitte freilassen. Darüber sind breitere, gekurvte Linien ausgeführt, deren Verlauf einerseits durch Überlagerung einen Raum bilden, andererseits aber auch eine zeitliche Abfolge, die sich über den rechten Bildrand hinaus zu bewegen scheint. Das Blatt ist einer der wenigen Linolschnitte des Künstlers und entstand 1973, als er sich dauerhaft im südfranzösischen Antibes niederließ. Das Schneiden in Linoleum eignet sich nur schwer zum Einfangen eines unmittelbaren Ausdrucks, trotzdem ist das kein Widerspruch im Werk Hartungs: Zahlreiche kleinformatige, mit Federkiel ausgeführte Spontanzeichnungen wertete er aus und übertrug dann die ausgewählte Zeichnung als charakteristisches Bildelement in seine Gemälde und kombinierte sie mit ruhigeren Farbflächen und Formen zu kalkulierten Kompositionen.

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