Museum
Sammlung
Acryl auf bearbeiteter Linolplatte, montiert auf Holz
78 x 74 cm
Verso sign. und dat. u. mittig: LAAS 2015
Unikat
Inv. Nr.: G 2017/001
Beim Wettbewerb »Linolschnitt heute«,der alle drei Jahre in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen stattfindet, werden auch zahlreiche Werke eingereicht, die den traditionellen Linolschnitt als Druck auf Papier hinter sich lassen. Andere Trägermaterialien sind längst keine Ausnahme mehr oder aber die bearbeitete Linolplatte selbst wird – wie hier – als Kunstobjekt aufgefasst und nicht mehr als Druckstock eingesetzt. Laas Abendroth (*1967 in Mülheim/Ruhr) hat keine Kunstakademie besucht, sondern kam früh über die Musik zur bildenden Kunst. Über den Wegbereiter der »Neuen Musik« und Fluxus-Künstler John Cage habe er seinen »konzeptuellen Realismus« entwickelt, wie er selbst es nennt. Mit Witz, Ironie und pointierter Kritik bezieht Abendroth durch seine Kunstwerke Stellung zu aktuellen Themen, so auch zu der Modekrankheit Boreout, dem Gegenstück zu Burnout. Bei Abendroths Werk mit diesem Titel handelt es sich um eine silbern eingefärbte Linolplatte, in deren Zentrum ein Herz zu sehen ist. Von ihm ausgehend zieht sich der Schnittduktus der einzelnen Stichelzüge strahlenkranzähnlich über die Platte. Die Darstellung des Herzens erinnert an eine Abbildung aus einem anatomischen Lehrbuch, die einzelnen Partien des Organs sind nummeriert. Ein nach oben links geöffneter Rahmen umfasst das Motiv, der Titelschriftzug ist in Signalrot eingefügt. Abendroth schneidet überaus aktuelle Reliefbilder und glorifiziert sie ironisierend mit nobilitierenden Metalltönen.
Tranquilizer, 2012, Inv. Nr.: G 2014/029
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