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Museum

Sammlung

Volkhardt Müller

Witness box, 2011/12

Technik & Maße

12 modifizierte Spielzeuguhren mit Linolschnitten auf japanischem Kozopapier
je 12 x 17 x 5 cm

 

Weitere Angaben

Auflage 4
Inv. Nr.: G 2013/004

 

Der Grafiker Volkhardt Müller  (*1972 in Plochingen), der auch Videos, Installationen, Performances und kollaborative Projekte macht, beteiligte sich 2013 zum ersten Mal am Wettbewerb »Linolschnitt heute« und fiel durch eine äußerst innovative Präsentationsform auf. Seine fein gearbeiteten schwarz-weißen Miniaturdrucke auf hochwertigem japanischen Kozopapier spannte er in poppig-bunte Plastik-Spieluhren in der Form von Fernsehgeräten ein. Diese lassen sich aufziehen, so dass die Grafiken im Loop ablaufen. Der Künstler veränderte auch die Melodie der Spieluhren und baute eine Beleuchtung ein. Die Linolschnitte zeigen Szenen aus unserem alltäglichen, öffentlichen, urbanen Leben in den immer gesichtsloser werdenden Innenstädten. Auffällig ist, dass die an Bushaltestellen, in Supermärkten oder in Fastfood-Restaurants dargestellten Personen nicht miteinander kommunizieren und sich in Wartesituationen befinden, was durch die von der Spieluhr erzeugte Bewegung konterkariert wird. Eine der drei menschenleeren Szenen zeigt eine harmlos-friedlich wirkende Darstellung von Schrebergärten, verweist jedoch durch ihren Titel »Riots« auf die gewalttätigen Unruhen im August 2011, die sich von London auf weitere Städte Englands ausweiteten. Diese Ausschreitungen waren auch der Anlass für die Serie »Witness box«, in welcher der seit 2002 in England lebende Künstler die britische Gesellschaft reflektiert, doch ist die künstlerische Aussage auf andere Länder übertragbar.

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