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Ausstellungen

Rückblick 2014

Marianne Werefkin – Vom Blauen Reiter zum Großen Bären

12. April 2014 bis 06. Juli 2014

Marianne Werefkin (1860–1938) gehört zu den bedeutendsten Malerinnen und Künstlerpersönlichkeiten am Beginn der Klassischen Moderne. Sie wird in ihrer Heimat bereits früh als »russischer Rembrandt« gefeiert, stellt dann aber 1896 die eigenen künstlerische Tätigkeit für zehn Jahre zurück, um Alexej Jawlensky zu fördern. Gemeinsam ziehen sie nach München, wo Marianne Werefkin einen Salon gründet, in dem bald ein lebhafter Austausch mit Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und vielen weiteren Künstlern stattfindet. Hier wird 1908 die Idee der Neuen Künstlervereinigung München geboren, aus der 1911 Der Blaue Reiter hervorgehen sollte.
Marianne Werefkins eigenes Werk besticht mit farbkräftigen Landschafts- und Gesellschaftsdarstellungen – ihre Schilderung der Naturerhabenheit ist ebenso bemerkenswert wie ihre Wiedergabe der Arbeiterschaft. Sie reagiert unmittelbar auf den modernen Zeitgeist: Sie bannt Freizeitvergnügen wie Varietétanz, Café- und Zirkusszenen ebenso auf ihre Bilder wie Fabrikarbeiter, Wäscherinnen oder Fischer.


Ausgedehnte Reisen nach Frankreich und Litauen, nach Murnau Prerow, sowie schließlich ihre durch den Ersten Weltkrieg bedingte Übersiedlung in die Schweiz bieten Marianne Werefkin wichtige Anregungen. In ihrer neuen Wahlheimat Ascona am Lago Maggiore findet sie Anschluss an den dortigen Künstlerkreis, ist 1924 Mitbegründerin der Vereinigung Der Große Bär und ihre farbgewaltige und tiefgründige Bildsprache reift weiter aus. Marianne Werefkins künstlerischer Ideenreichtum ist bis zu ihrem Tode schier unerschöpflich: Ihr Spiel mit kühnen Farbkombinationen und forcierten Perspektiven, ihr Blick in die Natur und auf Industriebauten sowie ihre Wahrnehmung der Menschen ihrer Umgebung führt zu stets neuen, spannenden Bildfindungen.
Den beeindruckenden Gemälden, Zeichnungen und Skizzen dieser außergewöhnlichen Künstlerin werden einige Arbeiten ihrer »Schwestern im Geiste« an die Seite gestellt: Gabriele Münter, Erma Bossi, Else Lasker-Schüler, Maria Marc, Natalia Gontcharova, Elisabeth Epstein und Elena Luksch-Makowsky hatten wie Marianne Werefkin in der damaligen männlich dominierten Kunstwelt einen schweren Stand, doch sind ihre Werke wahre Entdeckungen.
Die Ausstellung mit hochkarätigen Leihgaben von der Fondazione Marianne Werefkin in Ascona und aus europäischen Museumssammlungen sowie Privatbesitz würdigt Marianne Werefkin zum ersten Mal im Südwesten Deutschlands und wird anschließend im Paula Modersohn-Becker Museum Bremen gezeigt.

Zu dieser Ausstellung ist ein Katalog erschienen, den Sie über die Publikationsliste bei uns beziehen können.

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