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Museum

Sammlung

Lill Tschudi

Ice-Hockey, 1933

Technik & Maße

Mehrfarblinolschnitt auf Japanpapier
22 x 28 / 25,8 x 33,5 cm

 

Weitere Angaben

Sign. u. re. im Motiv: Lill Tschudi; bez. o. li. im Motiv: Handprint; bez. o. re. im Motiv: 47/50; bez. u. mittig: Ice-Hockey; bez. u. re.: 47/50
Exemplar 47 von Auflage 50
WVZ Nr.: LT 31 (Stephen Coppel, Linocuts of the Machine Age. Claude Flight and the Grosvenor School – A Catalogue Raisonné, Aldershot, Hants 1995)
Inv. Nr.: G 1996/003

 

 

Lill Tschudis Interesse für den Linolschnitt wurde durch eine Ausstellung der österreichischen Künstlerin Norbertine Bresslern-Roth geweckt. 1929 schrieb sie sich an der Grosvenor School of Modern Art in London ein und besuchte für 6 Monate die Linolschnitt-Klasse von  Claude Flight,  der zahlreiche Schüler*innen wie Sybil Andrews  und  Cyril E. Power  mit seiner von Futurismus und Art Déco geprägten Kunstauffassung nachhaltig beeinflusste. Trotz der kurzen Studienzeit entwickelte sich zwischen Tschudi (1911 in Schwanden, Kanton Glarus / Schweiz – 2004 ebd.) und Flight eine Künstlerfreundschaft, die bis zu dessen Tod 1955 währte. 1931–33 setzte Tschudi ihre Ausbildung in Paris fort, wo sie Unterricht bei André Lhote, Gino Severini und Fernand Léger nahm. Im Blatt »Ice-Hockey«, das bereits 1933 bei einer Ausstellung der Redfern Gallery sowohl vom British Museum als auch vom Victoria & Albert Museum angekauft wurde, manifestiert sich Tschudis eigener Stil. Mit drei Farben, jeweils von einer Platte gedruckt, konstruierte sie aus Flächen mit harten Kanten die Figuren der in einem Pulk aufeinandertreffenden Eishockeyspieler. Deren Schlittschuhspuren markierte sie durch sich überschneidende Linien, welche den Eindruck von Bewegung vermitteln. Wie so oft vermerkte Tschudi auch auf diesem Blatt, dass es sich um einen »Handprint«, also nicht um den Druck mit einer Presse handelt. Nur so konnte sie die Farbintensität einzelner Partien variieren: Während sie die Kleidung der Sportler zum Großteil satt druckte, rieb sie die Farbe für den Hintergrund der Eisfläche nur leicht ab. Sie betonte den individuellen, künstlerisch-handwerklichen Charakter jeden Blattes, nicht zuletzt indem sie ihre Signatur und weitere Angaben in das Motiv selbst hineinschrieb. Der Linolschnitt bildet mit mehr als 350 Werken den Schwerpunkt von Tschudis Schaffen.

weitere Linolschnitte in der Sammlung, z.B.:

Jeu de Boules, Boccia, 1934, Inv. Nr.: G 1996/002
Tour de Suisse, 1935, Inv. Nr.: G 1996/005
Streetdecoration, 1937, Inv. Nr.: G 1990/008

 

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